"Ungarischer Akzent" ohne Puszta-Romantik
2006.05.03. 14:59
„Ungarischer Akzent“ ohne Puszta-Romantik
Junge Kunst und die große Kulturtradition Ungarns stehen im Mittelpunkt des Ungarischen Kulturjahres in Deutschland
„Ungarischer Akzent“, der Titel ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen und zugleich Programm: Im Ungarischen Kulturjahr in Deutschland setzt die ungarische Kultur jede Menge inhaltliche Akzente. Und zu hören ist der „ungarische Akzent“, das charmant gefärbte Deutsch der Ungarn, bis 2007 häufiger als sonst, vor allem in Berlin, Hamburg, Stuttgart und München, wo Schwerpunkte des Veranstaltungsjahres liegen.
Gleich drei Jubiläen prägen das Ungarn-Festival unter Schirmherrschaft des deutschen und des ungarischen Präsidenten: der ungarische Aufstand 1956 für nationale Unabhängigkeit, der 125. Geburtstag des Komponisten Béla Bartók und der 80. Geburtstag des Musikers György Kurtág. Klar, dass diese Jubiläen sich im Veranstaltungsprogramm besonders spiegeln, aber das Angebot ist breiter gefächert: Im Kanzleramt wurde das Kulturjahr Anfang März eröffnet – mit dem Auftakt zur „Ungarischen Märchenzeit“, die bis Juli in mehr als 250 Veranstaltungen die große ungarische Volks- und Märchenkultur näher bringen soll. Während des Festakts in der Berliner Akademie der Künste am Pariser Platz verwandelte die Lichtinstallation Raypainting von Dóra Berkes und Péter Kozma das Brandenburger Tor für eine Nacht in ein abstraktes Gemälde (großes Foto). Aktuell ist in Berlin bis Ende April 2006 die Ausstellung „Tiefebene hochkant“ mit junger Kunst aus Ungarn zu sehen.
Zu den zahlreichen Veranstaltungen, die auch gern mal mit den herkömmlichen Klischees der Puszta-Romantik spielen und sie widerlegen, gehören jede Menge Lesungen, Klangtheater bei den Berliner Festspielen, eine ungarische Theaterwoche sowie Filmvorführungen und Konzerte in ganz Deutschland. Und: Im WM-Jahr darf Fußball natürlich nicht fehlen – ein Spiel der Schriftsteller-Mannschaften beider Länder ist geplant.
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