Nikolaus
2006.11.30. 23:20
Nikolaus
Nikolaus
Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer der Kinder belegt. Der evangelische Theologe Kirchmeyer schrieb: "Vor dem St. Nikolaustag legen Mütter für ihre Kinder Geschenke und eine Rute bereit." Nikolaus beschenkte die Kinder damals mit Nüssen, Kletzenbrot und Dörrobst, aber auch mit Kleidung und anderen nützlichen Dingen des täglichen Lebens. Im Mittelalter war es Brauch, das Klosterschüler am Vorabend des Nikolausfestes einen "Kinderbischof" wählten. Dieser bekleidete sich mit den Gewändern eines Bischofs und begutachtete die Klosterschule. Er bestrafte und belohnte Schüler, letzteres auch mit Süßigkeiten. Das Gedenken an den Bischof von Myra ist katholischen Ursprungs und wurde von Martin Luther abgeschafft. Doch der Brauch lebte bis zu heutigen Tage weiter.
Ab dem 17. Jahrhundert bekam der Nikolaus einen Begleiter (Knecht Ruprecht oder Krampus), der die Kinder beschenkte oder auch wegen ihres unchristlichen Tuns tadelte. Im 19. Jahrhundert wurde die Nikolausgestalt immer mehr verweltlicht. Er wurde zunehmend in den Medien zum Weihnachtsmann oder Santa Claus.
Heute kommt der Nikolaus, meist ohne Krampus oder Knecht Ruprecht, zu den Kleinen und fragt sie, ob sie denn "auch stets brav gewesen" sind. Wenn sie dies bejahen, werden sie mit Süßigkeiten und Geschenken belohnt.
Der Nikolausstiefel
Der bekannteste Brauch zum Nikolaustag ist der, dass die Kinder ihre geputzten Schuhe oder auch Strümpfe am Vorabend ans Fenster oder vor die Tür stellen und der Nikolaus diese über Nacht mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken füllt. Schon in einem alten Vers heißt es: "Sankt Nikolaus, leg mir ein, was dein guter Wille mag sein. Apfel, Nuss und Mandelkerne essen alle Kinder gerne."
Knecht Ruprecht
Ursprünglich war der bärtige und vermummte Begleiter des heiligen Nikolaus, dessen Festtag, der 6.12. vielerorts schon im Mittelalter als Beschertag für die Kinder begangen wurde. Auch als Ruprecht, Knecht Nikolaus, Nickel, Pelznickel, Pelzmäntel, Hans Muff, Hans Trab (Elsaß), oder Krampus wie in Österreich, zog er in pelzbesetzter Kleidung, meist mit einer Rute in der Hand und einem Sack voller Geschenke über der Schulter, von Tür zu Tür. Im Verlauf der Entwicklung des Brauchtums wurde der Knecht Ruprecht bisweilen dem Heiligen gleichgesetzt, dann aber vom Nikolaus getrennt und schließlich zu einem selbständigen Geschenkbringer, der den Kindern am Nikolausabend (5. 12.) Nikolaustag (6.12.) oder am Heiligabend als Weihnachtsmann oder Begleiter des Christkindes seine Gaben beschert.
Die Figur Hans Trapp geht auf einen Hofmarschall des Kurfürsten von der Pfalz zurück, der Hans von Dratt hieß und seine Bauern im 16. Jahrhundert so drangsaliert hatte, daß er in Südwestdeutschland zum Kinderschreck geworden ist. In manchen Gegenden kennt man den Erbsbär, der in den Kämpfen zwischen Sommer und Winter in einem Zottelgewand aus Erbsenstroh auftaucht und begleitet von einem Engel und einem Teufel von Hof zu Hof zog.
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