Allerheiligen
2007.10.27. 23:45
Allerheiligen
Hochfest - Gedächtnistag aller Heiligen des Himmels
In den östlichen Kirchen gab es schon seit Anfang des 4. Jahrhundert Allerheiligenfeste, bei den Byzantinern zunächst als "Herrentag aller Heiligen" am Sonntag nach Pfingsten. Es galt, bei der Fülle der Märtyrer nach den Verfolgungen, keinen zu vergessen.
In der westlichen Kirche weihte Bonifatius IV. am 13. Mai 609 (oder 610) das Pantheon in Rom - zuvor das Heiligtum der antiken Götterwelt - der Jungfrau Maria und allen Heiligen und ordnete eine jährliche Feier an, zunächst am Freitag nach Ostern. Papst Gregor III. weihte eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November. Ende des 8. Jahrhunderts begann man das Fest im gallikanischen Bereich zu feiern. Papst Gregor IV. dehnte 839 den Gedächtnistag auf die ganze Kirche aus, seither wird Allerheiligen und Allerseelen an den ersten beiden Novembertagen begangen.
An diesem Tag wird aller Heiligen, Märtyrer und Verstorbenen gedacht. Die Gräber auf den Friedhöfen werden von den Angehörigen geschmückt, bei Katholiken wird das "Seelenlicht" entzündet, das auch noch am darauffolgenden Allerseelentag leuchtet; es ist das Symbol des "Ewigen Lichtes", das den Verstorbenen leuchtet. In feierlicher Prozession, dem "Gräberumgang" , schreitet der Priester durch die Reihen der festlich geschmückten Gräber und erteilt den Segen.
In angelsächsischen Ländern verbreitet ist der Brauch, in der Nacht zum 1. November Haloween zu feiern. Ursprung dieses Festes ist der keltische Neujahrstag am 1. November, an dem in Britannien, Irland und Nordfrankreich der Toten gedacht wurde. Das Wort Halloween ist eigentlich eine Verballhornung von "Allerheiligen" - "all hallow souls" oder "all hallow eve" - "Vorabend von Allerheiligen". Die Seelen der keltischen Toten flogen in dieser Nacht in den Himmel. Die keltischen Druiden wollten in dieser Nacht die Grenze zwischen Lebenden und Toten aufgehoben wissen, zum Ende des Sommerhalbjahres sollte das Leben nun für ein halbes Jahr die Macht an den Tod, den Winter, abgeben. Um die bösen Geister in dieser Nacht zu vergraulen, zogen die Menschen gruselige Kostüme an und zündeten Jack-O-Lantern, den ausgehöhlten Kürbiskopf, an oder machten riesige Feuer.
Die Iren brachten den keltischen Brauch nach Amerika; die spielerische Art des Umgangs mit dem Tod sicherte Halloween dort schon früh einen festen Platz im Jahresreigen. Mit dem Spruch "Trick or treat", "Rat oder Gabe", gehen in den USA Kinder, als Geister verkleidet mit dem grimmig aussehenden Kürbis, der ausgehöhlt und durch eine Kerze erleuchtet ist, von Haus zu Haus und erhalten von den Bewohnern Süßigkeiten als Geschenk. In Amerika wurde Halloween schon immer gefeiert, aber in den letzten Jahren nimmt der Gruselrausch immer größere Dimensionen an. In jüngster Zeit wird Halloween auch bei uns immer mehr Kult. Die Fantasie-Welt, die Freude am Verkleiden, das Gemeinschaftsgefühl beim Kürbisschnitzen, aber auch Gespräche über Angst und Vertrauen können helfen in dieser besonderen Nacht.
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